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Wo geht’s denn hier bitte nach Samadhi? Teil 1

Yoga ist ja nicht einfach nur, das „nachturnen“ von Asanas – hinter dem Wort „Yoga“ steckt viel, viel mehr! Eine ganze wissenschaftliche Philosophie!

Natürlich nimmt diese „Theorie“ viel Platz in meiner Yogalehrerausbildung ein, und es ist gar nicht so „trocken“ und abgehoben, wie so mancher vielleicht glauben mag. Im Gegenteil: es ist super praxisnah und total zeitgemäß.



Nehmen wir zum Beispiel Patanjali – the godfather of Yoga, der Star der Yogaszene. Er hat seine Ideen und Erkenntnisse, den Geist zu kontrollieren und so das universelle Glück zu empfangen, in den so genannten „Yogasutren“ gesammelt und in knappen Versen, den Sutren zusammengefasst. Dieser Yoga-Leitfaden, vermutlich ein paar Jahrhunderte vor oder nach Jesus Geburt entstanden, gilt auch als Bibel des Yoga.


Hier beschreibt Patanjali den 8-gliedrigen Weg, den Weg nach Samadhi. Hört es sich für dich eher nach einem Filmtitel an? Yoah, da könnte ich Dir sogar beipflichten, denn um die eigene „göttliche Erkenntnis“ zu erlangen – also Samadhi, ist der Weg bis dahin gepflastert mit Leid, Missgunst und Hass. Alles natürlich, Haus gemacht! Denn eigentlich wollen wir ja nur in Frieden mit uns und der Umwelt leben und stehen uns dabei doch selbst im Weg.

Patanjali hat´s erkannt und für uns einen Ratgeber entwickelt, 8 Stufen, kurz und knackig zusammengefasst – hier kommen sie:


1. Yama – dein Umgang mit der Natur und anderen Menschen

2. Niyama – dein Umgang mit dir selbst

3. Asana – Körperübungen

4. Pranayama – Atemübungen

5. Pratyahara – Rückzug der Sinne nach Innen

6. Dharana – Konzentration und Ausrichtung des Geistes

7. Dhyana – Meditation

8. Samadhi – Vollkommene Erkenntnis, Einheitserfahrung


Schnittig was? Ich hab´s für mich so aufgedröselt: Die Yamas und Niyamas sind als Werte zu verstehen, wie man mit sich und seiner Umwelt umgeht, definitiv auch was für „Nicht-Yogis“.

Asanas, Atemübungen (Pranayama), das Zurückziehen der Sinne (Pratyahara) um die Konzentration und die Ausrichtung des Geistes zu schulen (Dharana), zu meditieren (Dhyana) – das passiert alles auf der Yogamatte, alles mit dem Ziel Samadhi zu erfahren.



Die Yamas sind wieder rum in 5 Disziplinen unterteilt:


1. Ahimsa: Diesen Begriff kennen vielleicht schon einige, denn hier geht´s um Gewaltlosigkeit, dir und anderen gegenüber. Sei nett zu Dir und den anderen Erdenbewohnern. Selbstverständlich gehören hier für mich nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere dazu. Schon bevor ich überhaupt daran dachte Yoga zu praktizieren, habe ich zum Beispiel aufgehört Tiere zu essen.

Auch versuche ich mit mir und den Menschen in meinem Umfeld freundlich, zuvorkommend und ohne Vorurteile zu begegnen. Natürlich klappt das nicht immer, bin ja keine Heilige. Jeder Mensch kämpft täglich seinen ganz eigenen Kampf gegen Ängste, Zweifel und Herzschmerz, da muss man nicht von draußen noch draufhauen, getrieben von seiner eigenen Unzufriedenheit. Ich zum Beispiel arbeite gerade hart an mir, lieb mit mir zu sein, denn nur wenn ich selber meine Ecken und Kanten kenne und akzeptiere, kann ich auch lieb zu anderen sein, oder?


2. Satya: In diesem Yama geht es um so Sachen wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Treue und Loyalität. Harter Tobak, was? So Fragen wie: Bin ich eigentlich ehrlich zu mir selbst? Kann ich mir selbst Fehler eingestehen? Bin ich authentisch und mir selbst treu? – kommen da auf.

Aber auch ehrliche Kommunikation ist gemeint. Wie sage ich meinem Gegenüber die Wahrheit oder schweige ich lieber, um denjenigen nicht zu verletzen?! Gerade ich als impulsive Plaudertasche kann kaum ein Fettnäpfchen auslassen, und Klatsch und Tratsch gehören doch irgendwie auch dazu? Das man hier direkt oder auch indirekt Menschen verletzt, wird mir dann leider erst immer viel zu spät klar – definitiv eines der dickeren Bretter, die ich auf dem Weg zu meinem Samadhi bohren muss!


3. Nicht stehlen! Heißt es im dritten Yama. Nun, hört sich im ersten Augenblick einfach an – sich nicht von oder an anderen bereichern. Also nichts Materielles mitgehen zu lassen, oder auch nicht die Zeit eines anderen Menschen zu rauben, indem man stundenlang über ein leidiges Thema lamentiert. Für mich heißt das aber auch mehr zu geben als zu nehmen.



4. Beim vierten Yama, Brahmacharya – die Mäßigung, bin ich allerdings oben auf. Naja, zumindest in vielen Bereichen meines Lebens. Es geht darum Maß zu halten. Nicht zu übertreiben, im materiellen als auch im immateriellen Sinne. Alkohol in Maßen, shoppen in Maßen, Sex in Maßen. Bei einem Leben mit vier Kids stellt sich das ja alles schon von alleine ein, wenn ihr versteht was ich meine.

Aber Scherz Beiseite – ich glaube das Zauberwort heißt hier „Balance“ – die Kunst ist mit seinen Energien hauszuhalten – ein Punkt, an dem ich definitiv noch viel arbeiten muss!


5. Das letzte der Yamas ist Aparigraha: nicht horten, nicht anhaften: Durch unsere Familienchallange vor zwei Jahren „weniger ist mehr“ – habe ich gelernt nicht mehr (so viel) zu horten! Wir haben unseren Hausstand dezimiert und es tut wirklich gut, nicht mehr so viel zu besitzen, echt befreiend. Allerdings muss man sich auch disziplinieren, sonst die füllen sich Kleiderschränke, Kommoden und Keller wieder schneller als man denkt.

Es geht aber auch um Habgier. Dieses „das was der hat, will ich aber auch haben“ – in der Hoffnung einem geht’s dann besser. Fatal! Diese Gier verhindert nämlich das eigene glücklich sein, was Schade ist. Daher versuche ich mich auf das zu fokussieren, was ich habe und mich in Dankbarkeit zu üben.


Ihr seht, es ist schon ein weiter und steiniger Weg bis nach Samadhi, „raus aus der Komfortzone“ sag ich da nur, aber es macht auch Spaß sich damit zu beschäftigen, lernt man doch so viel über sich selbst und über andere!


Im Übrigen, fertig sind wir auch noch nicht: im nächsten Post erzähle ich dann etwas über die Niyamas. Da geht’s dann ins Zwiegespräch mit dir selbst!


In diesem Sinne – auf nach Samadhi


Comentários


namaste neu 2.jpg

Total fasziniert von den schönen Veränderungen an mir, in mir und vor allem um mich herum, ist es mein persönlicher Wunsch, dass es Dir auch so geht.

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